Seelenwärmer – Johanniskrautöl

Das Johanniskraut- oder auch Rotöl ist ein wunderbares, altes Heilmittel der Volksmedizin und findet seit jeher bei seelischen Verstimmungen, Hautproblemen und Schmerzen Anwendung. Bereits zu Zeiten Karls des Großen (ca. 768-814) zählte das Johanniskraut zu den 70 wichtigsten Heilpflanzen. Die Kraft des Johanniskrauts entsteht aus der Kombination von Hypericin (dem roten Farbstoff der Blüten) und Hyperforin. Sie gelten als antiviral, bakterizid und hindern Enzyme daran Dopamin (Glückshormon) in Noradrenalin (Stresshormon) umzuwandeln. Traditionell wird das Johanniskrautöl äußerlich angewendet bei stark beanspruchter, irritierter Haut oder zur Beruhigung der Haut nach leichten Verbrennungen wie z.B. einem Sonnenbrand. Als Massage- und Körperpflegeöl hilft es körperliche sowie seelische Verspannungen abzubauen und fördert somit ein besseres Ein- und Durchschlafen. Dieses vielseitige Öl sollte also in keiner „Hausapotheke“ fehlen.

Johanniskraut

Wobei hilft Johanniskrautöl?

Kurz: Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Muskelschmerzen, Verspannungen, Prellungen, blaue Flecken und Verletzungen wie Verbrennungen, Aufschürfungen, gesenkter Stimmung, Viren, Bakterien

Johanniskrautöl kommt dank wertvollen Wirkstoffen wie Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren, Polyphenolen, Hypericin und Hyperforin bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden zum Einsatz und ist auch in der Kosmetik von Bedeutung. In der Kräutermedizin wird das entzündungshemmende Öl zur Wundheilung verwendet. Zusätzlich soll das Johanniskrautöl schmerzlindernd wirken und Bakterien bekämpfen können.

Dank der lindernden und entzündungshemmenden Wirkung ist das Öl auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Muskelschmerzen, Prellungen und Verletzungen wie Verbrennungen eine Wohltat. Darüber hinaus sollen die Inhaltsstoffe stimmungsaufhellend wirken, weshalb Johanniskrautöl auch bei leichten Depressionen eingesetzt werden kann. Vor der Bettruhe eingenommen soll Johanniskraut zudem für einen tieferen, erholsameren Schlaf sorgen.

Die innerliche Anwendung

Die goldgelben Blüten des Johanniskrauts sehen wie kleine Sonnen aus, und es blüht wenn die Tage im Jahr am längsten und hellsten sind. Deshalb geht man seit jeher davon aus, dass Johanniskraut die Sonnenpflanze schlechthin ist und dass sie die Energie des Sonnenlichts in sich aufnimmt und speichert. Und tatsächlich wirkt Johanniskraut bei innerlicher Einnahme wie eine Lichtquelle von innen! Seine stimmungsaufhellende und somit antidepressive Wirkung ist heute wissenschaftlich belegt.

Angewendet wird Johanniskraut bei leichten bis mittleren Depressionen und wird auch bei der so genannten „Winterdepression“ empfohlen. Alle Zustände, die auf eine Depression zurückzuführen sind, wie Angst, Erschöpfung, nervöse Unruhe, Wechseljahrsbeschwerden, Migräne, Kopfschmerzen, Bettnässen, Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Fibromyalgie und funktionelle Herzbeschwerden können mit Johanniskraut behandelt werden.

Die äußerliche Anwendung

Johanneskraut
© Zeichnung von J. Leonards

Johanniskraut-Öl ist ein hervorragendes Wundheilmittel: bei Schnitt- und Schürfwunden, zur Vorbeugung und Therapie bei Wundliegen, zur Pflege spröder und trockener Haut, auch bei Neurodermitis & Schuppenflechte. Bekannt ist Johanniskrautöl auch zur Heilung von leichten Verbrennungen, wobei es in diesem Fall aber erst nach dem ersten Brennen aufgetragen werden soll, weil das Öl einen wärmenden Charakter hat und sonst einen Hitzestau verursachen könnte. Auch bei stumpfen Verletzungen, bzw. Sportverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und Verrenkungen, durchwärmt und heilt das Johanniskrautöl.

Da Johanniskraut die Energie des Sonnenlichts in sich gespeichert hat, hat es bei äußerlicher Anwendung eine durchwärmende Wirkung. Deshalb ist es auch als Massageöl bei Hexenschuss, verspannter Muskulatur und rheumatischen Beschwerden sehr wirkungsvoll. Da Johanniskraut in jeder Hinsicht einen starken Bezug zu unseren Nerven hat, kann es auch bei Nervenschmerzen und Gürtelrose äußerlich eingesetzt werden.

Mythologie: Geschichte des Johanniskrauts

Kurz nach dem Tag der Sommersonnenwende (21. Juni), feiern die Christen am 24. Juni das Fest des heiligen Johannes des Täufers. Da das Johanneskraut in dieser Zeit blüht, hat man es nach diesem Heiligen benannt. Am Tag der Sommersonnenwende hat die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und die Tage haben die meisten Sonnenstunden. Unsere Vorfahren feierten diesen Tag mit großen Feuern, denn dann sollten Pflanzen besondere Kräfte in sich bergen. Das heilkräftige Johanniskraut wurde dabei als Symbol der lebensspendenden Sonne in Kränze gebunden und versprach Schutz vor allem Bösen.

Der Sage nach stammen die kleinen Löcher im Blatt des Johanniskrauts vom Teufel, der aus Bosheit über die Macht, die dieses Kraut über böse Geister und über ihn selbst besaß, die Blätter mit Nadeln zerstochen haben soll.

Quelle: Das kleine 1×1 der Heilpflanzen: Johanniskraut (brf.be)